Kontaktlinsen
Welche Arten von Kontaktlinsen gibt es?
Prinzipiell unterscheidet man zwischen weichen und harten Kontaktlinsen.
Es gibt Linsen, die einen Tag getragen werden können oder solche, die für längere Tragezeiten vorgesehen sind. Bei einer augenärztlichen Untersuchung werden Sie individuell vom Augenarzt beraten, der die für Sie optimale Kontaktlinse bestimmt. Nur auf Sie abgestimmte Kontaktlinsen versprechen hohen Tragekomfort und Zufriedenheit.
Ein-Tages-Linsen (weiche Linsen)
Die Ein-Tages-Linse ist besonders geeignet für Nutzer, die nur gelegentlich Linsen tragen möchten, z.B. zum Sport.
Monatskontaktlinsen (weiche Linsen)
Die Monatslinse eignet sich besonders für junge Nutzer, bei denen sich die Sehstärke häufiger noch ändert. So können die Linsenwerte ohne hohen Kostenaufwand an die gültige Sehschärfe angepasst werden.
Jahreskontaktlinsen (weiche und harte)
Die formstabile Jahreskontaktlinse ist für Kontaktlinsenträger mit einer starken Hornhautverkrümmung besonders geeignet und/oder für Nutzer, die die Linsen dauerhaft und täglich tragen möchten.
Eigenschaften weicher Kontaktlinsen:
Nachteile:
Weiche Kontaktlinsen haben eine kürzere Lebensdauer als formstabile Linsen.
Sie können Fremdstoffe speichern. Es kommt häufig zu störenden Proteinablagerungen, die einen Wechsel der Linsen erfordern. Irritationen an der Hornhaut des Nutzers werden nicht direkt wahrgenommen, was zu irreparablen Schäden führen kann. Weiche Linsen kompensieren eine Hornhautverkrümmung nicht über die Tränenlinse. Deshalb kommt es vor, dass mit weichen Linsen nicht immer die volle Sehkraft erreicht werden kann.
Vorteile:
Weiche Linsen erscheinen dem Nutzer als angenehmer. Sie sind besser geeignet für die gelegentliche Nutzung. Die Handhabung der weichen Linsen gilt als einfacher. Im Verlustfall einer Linse, ist eine Ersatzbeschaffung im Verhältnis zu formstabilen Kontaktlinsen kostengünstiger. Beim Tragen ist eine Fremdkörpergefühl im Vergleich zu formstabilen Linsen geringer ausgeprägt. Durch Schmuck- und so genannten Fun-Linsen können die Augenfarbe und Pupillenform nach Wunsch verändert werden.
Eigenschaften formstabiler Kontaktlinsen (Jahreslinsen):
Nachteile:
Formstabile Kontaktlinsen sind im Tragekomfort gewöhnungsbedürftig. Es besteht ein etwas höheres Verlustrisiko, da sie kleiner sind und lockerer dem Auge anhaften. Formstabile Linsen sind teurer als weiche Linsen. Ein Eindringen von Fremdkörpern zwischen Linse und Hornhaut ist eher möglich.
Vorteile:
Formstabile Kontaktlinsen sind gut zu handhaben. Sie haben insbesondere den Vorteil einer verhältnismäßig hohen Nutzungsdauer, die bis zu 2 Jahren betragen kann.
Sie sind langzeitverträglicher als weiche Kontaktlinsen. Es treten durch die gute Sauerstoffversorgung seltener Hornhautschäden auf. Durch die Beschaffenheit der Linse ist die Fremdstoffablagerung eher gering. Sie sind die beste optische Lösung bei Hornhautverkrümmungen (Astigmatismus) und Keratokonus.
Was spricht für die Kontaktlinse?
- Sie ist eine sinnvolle Alternative zur Brille bei starker Fehlsichtigkeit.
- Sie birgt ein geringeres Verletzungsrisiko bei sportlichen Aktivitäten.
- Sie führt zu keinen Sichteinschränkungen durch beschlagene Gläser beispielsweise beim Wechsel von kalten in warme Räume.
- Schutzbrillen können besser aufgesetzt werden (z.B. Schweißerbrillen)
- kosmetische Gründe
- praktische Gründe
Was spricht gegen das Tragen einer Kontaktlinse?
- staubiges Umfeld
- sehr trockene Luft
- evtl. regelmäßige Medikamenteneinnahme
- mangelnde Motivation oder Finanzen
- fehlende Hygiene
Folgen einer nicht richtig angepassten Kontaktlinse?
Die Linse sitzt zu locker auf dem Auge = die Linse hat keinen richtigen Halt und wird schneller verloren. Die Linse sitzt zu fest (zu steil) auf dem Auge = das Auge kann nicht mehr richtig durch den Tränenfilm ernährt und befeuchtet werden, dadurch können Hornhautveränderungen entstehen. Wenn diese nicht frühzeitig entdeckt werden, kann es zu schwerwiegenden irreparablen Schäden z.B. tiefen Hornhautgefäßeinsprossungen kommen, die bis zur Erblindung führen können.
Kontaktlinsen können bei zu trockenen Augen die Beschwerden noch verstärken.
Merke!!!
Regelmäßige Kontrollen mindestens alle 6 Monate sind dringend erforderlich, damit frühzeitig Veränderungen festgestellt und behandelt werden können.
Die richtige Handhabung und Pflege der Linsen ist wichtig, damit sich z.B. keine störenden Ablagerungen auf der Linse bilden, welche einen Austausch der Linsen nach sich ziehen, die Linse nicht zu schnell zerkratzt, die Augen nicht gereizt oder sogar allergisch auf ein Pflegemittel reagieren.
Im Beratungsgespräch wird unter Berücksichtigung Ihrer speziellen Fehlsichtigkeit, der Beschaffenheit der Augen und des individuellen Einsatzbereiches (z.B. Sport) der spezielle Kontaktlinsentyp bestimmt.